Die Weiße und die Schwarze Wüste in Ägypten – Ein Naturwunder

Einleitung

Ägypten ist nicht nur für seine Pyramiden und den Nil bekannt, sondern auch für einzigartige Wüstenlandschaften. Zwei der faszinierendsten sind die Weiße Wüste („El-Sahara el-Beida“) und die Schwarze Wüste („El-Sahara el-Soda“). Diese Gebiete im Westen des Landes bieten bizarre Felsformationen, geologische Besonderheiten und eine fast surreale Atmosphäre. In diesem Artikel werden ihre Entstehung, Besonderheiten und touristische Bedeutung beschrieben.


1. Die Weiße Wüste – Ein Märchen aus Kalkstein

1.1 Lage und Zugang

Die Weiße Wüste liegt etwa 500 km südwestlich von Kairo in der Region Farafra. Sie ist Teil des White Desert National Park und ein beliebtes Ziel für Wüstensafaris.

1.2 Geologie und Landschaft

Der Name stammt von den kreideweißen Felsformationen, die durch Wind- und Sanderosion geformt wurden. Vor Millionen von Jahren war die Region von einem Meer bedeckt, das Kalk- und Kreideablagerungen hinterließ. Heute sieht man:

  • Pilzfelsen (durch härtere Gesteinsschichten an der Spitze)
  • Surrealistische Skulpturen (wie „Der Hühnchenfelsen“ oder „Der Pilz“)
  • Weite, leuchtend weiße Ebenen, die bei Mondlicht magisch wirken

1.3 Flora und Fauna

Trotz der Trockenheit leben hier:

  • Fenneks (Wüstenfüchse)
  • Wüstenspringmäuse
  • Seltene Wüstenpflanzen wie Akazien

1.4 Touristische Bedeutung

  • Camping unter den Sternen (besonders bei Vollmond)
  • Fotografie (spektakuläre Sonnenauf- und -untergänge)
  • Abenteuertouren mit Geländewagen

Die Weiße Wüste – Ein Märchen aus Kalkstein

2. Die Schwarze Wüste – Vulkanische Urgewalt

2.1 Lage und Zugang

Die Schwarze Wüste liegt nördlich der Weißen Wüste, nahe der Oase Bahariyya.

2.2 Geologie und Landschaft

Ihr dunkles Aussehen verdankt sie vulkanischen Aktivitäten:

  • Schwarzer Basalt bedeckt den gelben Sand
  • Einschlagkrater und versteinerte Lavaströme
  • Berg Djebel el-Engleez (ein erodierter Vulkan)

2.3 Besonderheiten

  • Fossilienfunde (z. B. versteinerte Korallen)
  • Kontrastreiche Farben (schwarze Steine auf goldener Düne)

2.4 Tourismus

  • Aussichtspunkte wie der English Mountain
  • Geologisch interessant für Forscher

3. Vergleich der beiden Wüsten

MerkmalWeiße WüsteSchwarze Wüste
FarbeWeiß (Kalkstein)Schwarz (Basalt)
EntstehungMarine AblagerungenVulkanische Aktivität
AtmosphäreSurreal, mystischRauchig, urtümlich
AktivitätenCamping, FotografieBergtouren, Fossilienjagd

4. Bedeutung für den Ökotourismus

Beide Wüsten sind UNESCO-geschützt und ziehen Naturliebhaber an. Wichtig ist:

  • Nachhaltige Touren (keine Spuren hinterlassen)
  • Lokale Führer unterstützen (z. B. Beduinen aus Bahariyya)

Fazit

Die Weiße und Schwarze Wüste Ägyptens sind Naturwunder, die zeigen, wie vielfältig Wüsten sein können. Während die Weiße Wüste wie eine Mondlandschaft wirkt, erinnert die Schwarze Wüste an eine postapokalyptische Szenerie. Beide sind ein Muss für Reisende, die das wahre Ägypten abseits der Touristenpfade erleben wollen.

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